Mit Blick nach oben bestaune ich die Gipfel, deren Namen ich gern wüsste. In Alagna gibt es sie noch, die Ruhe der Berge, die uns aufheitert und Kraft spendet.
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Das gemütliche und hübsche walserdorf empfängt uns heute mit Sonnenschein und frischer Luft. Der Tag kann nur gut werden. Ein bisschen Sonnencreme und eine Windjacke im Rucksack können da nicht schaden. Wir tragen Wanderschuhe und Sonnenkappe, schnappen uns die Trekkingstöcke und los geht’s!
Das Auto haben wir am Fluss Sesia geparkt, der seinen Ursprung in einem Gletscher am Monte Rosa hat und klar durch das Tal fließt. Das Geräusch des Wassers begleitet uns den ganzen Tag. Wir machen uns auf den Weg zur Alpe Pile, wo uns am Ende die köstliche Polenta der Schutzhütte Pastore erwartet.
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Aber zuerst gehen wir durch den historischen Ortskern von Alagna, wir bestaunen die charakteristische Architektur der Bauernhäuser mit ihren typischen „Lobbia-Balkonen” mit einem Holzgitter, das ursprünglich dazu diente, das Heu zu trocknen. Diese besonderen Unterkünfte gehen auf die Walser zurück, die hier siedelten, ein germanisches Volk, das im Mittelalter aus dem Wallis in die Gebiete des Monte Rosa kam, um Weiden für das Vieh zu finden. Alagna ist einer der Orte, die die Kultur der Walser und deren Traditionen am besten bewahrt haben. Volksfeste, traditionelle Trachten und ein Museum in einer Originalhütte aus dem 17. Jahrhundert zeugen von dieser Zeit.
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Und auch die Natur um Alagna hält alle Versprechen. Viele Wandermöglichkeiten, Mountainbike Routen, Seilbahnen und auch Reitwege hat die Gegend zu bieten, außerdem Rafting auf dem Fluss Sesia, geführte Wanderungen und Klettertouren, Sportfischen und Helikopterflüge. Die Hänge um Alagna werden auch als das Paradies für freeride gesehen: Tiefschneefahren ist hier wirklich besonders erlebnisreich. Zur Gemeinde von Alagna gehört auch die außergewöhnliche Margheritahütte, die höchstgelegene Schutzhütte Europas: Sie wurde auf 4554 Metern Höhe auf der Signalkuppe Gnifetti gebaut und ist ein beliebtes Ziel ambitionierter Wanderer und Bergfreunde.
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Und während ich Ihnen all dies über Alagna erzähle, geht unsere Gruppenwanderung voran: Schnellen Schrittes gehen wir durch den Wald, überqueren den Fluss Sesia und laufen hinauf zu den Almwiesen vor der Hütte Pastore. Wir machen unsere Wanderschuhe auf und legen uns auf die Wiese, schauen in den Himmel und beobachten die Wolken. Aber das schönste Erlebnis ist der Blick, den wir heute auf den Monte Rosa haben. An solchen Orten fühlt man sich der Natur so nah, man atmet auf und genießt die Freiheit und Weite.