Der elegante und beeindruckende Wasserfall Toce im hohen Formazza-Tal ist eines der schönsten Naturschauspiele der Gegend.
credits: @ale_rilievi
Da sind wir: Vor uns liegt er majestätisch direkt nach der letzten scharfen Kurve entlang der Straße hoch ins Formazza-Tal. Man hätte nicht erwartet, so etwas Atemberaubendes zu entdecken... Es ist immer wieder kaum zu glauben...
Einige sprechen vom «schönsten Wasserfall der Alpen», sicher ist der höchste Wasserfall Europas wirklich beeindruckend. Der „Frua” (Frütt Fall im Walserdialekt) wird gespeist aus dem Fluss Toce, der bei Riale seinen Lauf beginnt, und dem Zusammenfluss der Ströme Hosand, Gries und Rhoni.
credits: @_andrea_borsotti
Wir sind praktisch an der Grenze zur Schweiz, mitten in einer herrlichen Bergwelt mit frischer Luft, grünen Weiden und gemütlichen kleinen Walserhäusern. Der Toce, der durch das ganze Tal hinab bis zum Lago Maggiore fließt, fällt 143 Meter an einem Felsen in die Tiefe. Ganz oben gibt es einen fantastischen Aussichtspunkt: Ein Holzbalkon erlaubt einen Blick nach unten über den Wassersturz.
credits: @claudiamiglia
Die Geschichte des Wasserfalls Toce steht in Verbindung mit der Erkundung der Alpen durch De Saussure in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Im Jahr 1863 ließ der Unternehmer Giuseppe Zertanna direkt neben dem Wasserfall ein Hotel bauen, da er bereits das Potential der Gegend für den Tourismus erahnte. Das Hotel konnte die zahlreichen Wanderer aufnehmen, die von den vielen Wanderrouten und Gletschern angezogen wurden. Später wurde das Hotel auch dank der Arbeit des Architekten Portaluppi erweitert, der das Elektrizitätswerk des Ossola-Tals geplant hat. Neben dem Hotel steht zudem eine kleine Kapelle aus dem siebzehnten Jahrhundert, die der Madonna des Schnees gewidmet ist. Ein Souvenirshop hingegen erinnert uns daran, das wir Touristen sind!
credits: @b.eccio
Hier in den Bergen tanken Wander- und Naturliebhaber neue Energie: Um den Wasserfall liegen und beginnen viele Wege, die zu künstlich angelegten Bergseen führen, die die vielen Elektrizitätswerke speisen sollen. Das größte dieser Becken ist der „Lago del Morasco”, begrenzt durch einen riesigen Staudamm, den man entlang gehen kann. Aber da sind auch der „Lago del Toggia”, der „Castel” und der „Lago Nero”, die zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Kraxelt man auf einen der Wege, hört man gleich das Pfeifen der Murmeltiere und die Kuhglocken der Herden auf den Weiden des Bettelmatt: die Almhütten, der blühende Enzian, die Bergbäche... all das schafft diese friedvolle Atmosphäre. Bevor es wieder runter geht ins Tal und zurück zu La Darbia, nehmt euch noch einen Moment Zeit: Legt euch auf's Gras, atmet tief ein und aus und lauscht der Kraft des schönsten Wasserfalls der Alpen...
Das gibt Energie für lange Zeit!