Ein Ausflug in die norditalienische Landschaft Langhe? So leicht wie ein Glas Barolo.
Einmal im Leben sollte man die Langhe gesehen haben! Ohne Zweifel einer der schönsten Orte der Welt, sowohl wegen der herrlichen Lage als auch wegen der guten Küche. Die Unesco hat sie sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Die Bilderbuchlandschaft dieses Fleckchens Erde im Piemont ist charakterisiert durch weiche Hügel mit kleinen Dörfern und urigen Städtchen, Wäldern, Schlössern und Weinbergen. Ausblicke auf die, vom Fluss Tanaro durchschnittene, Landschaft, die an die Toskana erinnert und wo wahre Schätze wie weißer Trüffel, Haselnüsse und weltbeste Weine gedeihen.
Super, dass man die Langhe von La Darbia aus in etwas mehr als einer Stunde erreicht und sich daher als Tagesausflug anbieten.
Meine Lieblingsroute geht durch Städtchen wie Barbaresco, mit seinem mittelalterlichen Turm und der beeindruckenden „Enoteca Regionale” im Innern der entweihten Kirche San Donato. Ich halte auch gern in der reichbemalten Kapelle «Cappella del Barolo» an, ein altes Landgebäude, das als Unterschlupf für die Bauern erbaut wurde und im Jahre 1999 von den Künstlern LeWitt und Tremlett restauriert wurde.
Wenn ich dann bis zum großen Platz der Gemeinde La Morra hinaufgehe, kann ich eine atemberaubende Aussicht auf die weichen Hügel genießen.
Wer schöne Fotos braucht, sollte auf jeden Fall den berühmten Libanonzeder (der mit seiner charakteristischen Form auf einer Hügelspitze emporragt) und die «Astemia Pentita», einen Weinkeller mit einer außergewöhnlichen Architektur besuchen. Aber ich würde auch das charakteristische Schloss von Serralunga vorschlagen und die mittlerweile bekannten «Big Bench», riesige Bänke an lohnenden Aussichtspunkten.
Hier gibt es einiges zu erleben und das ein oder andere habe ich schon ausprobiert: eine E-Bike-Tour, ein Heißluftballonflug über die Weinberge und interessante Führungen in den alten Weinanbaubetrieben. Ausgerechnet in dieser Gegend kann man die schönsten Design-Kantinen bestaunen, vom „Würfel” des Betriebs Ceretto bis zur „Brunella” der Boroli Keller. Aber es lohnt sich auch einen Abstecher nach Poderi Einaudi und zum Landgut Fontanafredda oder zum Schloss Verduno zu machen, wo die Kultur des Weins seit langer Zeit verwurzelt ist.
Zu empfehlen ist darüber hinaus ein Besuch des Barolo-Korkenziehermuseums oder des Schlosses Grinzane Cavour, einer berühmten Festung, wo jedes Jahr Anfang November die Versteigerung des Weißen Trüffels stattfindet.
Das Herz der Langhe ist die Stadt Alba, mit ihrer mittelalterlichen Altstadt, den hundert Türmen und den befestigten Häusern. Das wunderschöne Örtchen Barolo hingegen, zwischen den Hügeln, beherbergt das herrliche Schloss Falletti mit rundherum hübschen Gassen, kleinen Geschäften, Lädchen, Tavernen und gemütlichen Gaststätten.
Und genau hier in Barolo würde ich den Tag ausklingen lassen, und zwar bei einem typisch piemontesischen Abendessen mit Tajarin (Eiernudeln) und Agnolotti (gefüllte Teigtaschen), Vitello tonnato oder Bollito misto (Fleischtopf), Haselnusstorte oder Bunet (dunkler Pudding)… und alles begleitet von einem schönen Glas Barolo oder Dolcetto oder Barbera (Ihnen bleibt die Wahl!).
An Tagen wie diesen kann die Diät mal warten!