Noch heute wird in Italien der Tradition gemäß fröhlich und ausgelassen gefeiert, in vielen Städten zwischen Februar und März vor der Fastenzeit. Berühmt ist der Karneval von Venedig und Viareggio, außerdem locken die Masken aus Pappmaché der Stadt Cento und die Orangenschlacht von Ivrea viele Touristen aus der ganzen Welt an.
Aber auch um den Ortasee werden Karnevalszüge, traditionelle und auffällige Masken, Musik- und Tanzveranstaltungen mit vielen Schlemmereien geboten. Umzüge und fröhliche Maskenbälle gibt es am Karnevalssonntag und -dienstag, gegessen wird Polenta mit Wurst auf der Piazza, während die Musikgruppe umgeben von Konfetti im freudigem Chaos spielt.
Jeder Ort hat seinen König und seine Königin, die zu den wahren Stadthaltern werden. Die typischen Masken hingegen erinnern an die Traditionen der Vergangenheit.
Man sagt, dass zu Karneval „jeder Scherz erlaubt sei”, weil es darum geht Tage der Regellosigkeit, des Spaßes und der ungebremsten Freude zu verbringen.
Im Mittelalter war Karneval die Zeit der Fressereien und endlosen Tänze. Der „König des Karnevals” garantierte ungezähmte Fröhlichkeit und vorläufige Stilllegung der Gesetze, der Regeln und der Moral. Die sozialen Rollen kehrten sich um: Die Männer verkleideten sich als Frauen und umgekehrt, die Armen als Reiche, die Reichen als Bettler oder Spielmann.
Und so ist es noch heute: Jeder kann wieder zum Kind werden und in bunten und lustigen Kostümen sorgenfrei ein paar Tage den baldigen Frühlingsbeginn feiern.
Erlaubt mir alle Freunde von La Darbia mit den berühmten Zeilen des Dichters „Lorenzo il Magnifico” zu grüßen. Er feierte Karneval mit diesen Worten:
«quant’è bella giovinezza
che si fugge tuttavia
chi vuol esser lieto sia
del doman non c’è certezza»
(Wie schön ist die Jugend, // die jedoch so schnell vergeht! // Wer frohgemut sein will, sei es: // was morgen sein wird wissen wir nicht.)